Mishō 未生流
Die Mishō-Schule wurde von Mishōsai Ippo mit der Veröffentlichung eines siebenbändigen Buch über die Theorie des Blumenarrangements Ende des 18.Jh in Naniwa, im heutigen Osaka gegründet. Seine Nachfolger Toho Ueda wurde 1829 zum kaiserlichen Blumenmeister ernannt und verbreitete die Schule im ganzen Land.
Nach dem Tod des dritten Iemoto Ueda Etsugo, übernahm der Hauptpriester des Chosenji-Tempels in Osaka den vierten Iemoto Titel. Wahrer Erbe und Verfechter der Schule war jedoch in dieser Zeit der Meister Koseisai Hihara Gensho, der nach seinem Tod den Titel des fünften Iemoto verliehen bekam. Seine Witwe, und später seinen Adoptivsohn Katsuo wurden zum sechsten und Siebten Iemoto. Dieser veröffentlichte u.a .im Jahr 1916 das Buch Shoka Godai no Hana, das als Ursprung des Shinka-Stiles (modernes Ikebana) bezeichnet wurde.
Der achter Iemoto Koho Hihara begann mit der Forderung der neuen Stile:Heika und Moribana, gleichzeitig mit der weiteren Vermittlung des klassischen Stiles Kakubana. Ihm ist es u.a. zu verdanken, dass das traditionsreiche Kakubana (Klassische Form) bewahrt wurde. Nach seinem Tod 1981, wurde das neue Schulgebäude in Osaka von dem neunten Iemoto Ihara Sekiho vollendet. 2001 wurde sein Sohn, Kei Hihara zum designierten Nachfolger ernannt. Die Mishō-Schule, die im Ausland wenig bekannt ist und vor allem im West Japan vertreten ist, gehört zu den größten und ältesten Ikebana Schulen Japans.
Das Ikebana der Mishō Schule hat zwei Stile: Das traditionelle Kakubana des Gründers Ippo und das moderne Shinka (Moribana, Heika und das freie Jiyubana).
Die Theorie des Blumenarrangements basiert auf dem Konfuzianismus, dem Taoismus und dem Buddhismus. Der Gründer der Mishō Schule strebte durch klare Formen einen hohen geistigen Zustand der Darstellung. Die Form basiert auf dem rechtwinkligen, gleichschenkligen Dreieck, das in dem die drei Hauptlinien das Prinzip „Himmel-Mensch-Erde“ darstellen. Damit ist die Form am menschlichen Leben orientiert.
Egal ob Kakubana oder Shinka, die Schule legt besonderem Wert auf die Natürlichkeit der Arrangements. Es wird versucht das Aussehen und die Schönheit der Natur wieder zu geben. Form, Farbe und Charakter der Pflanze werden einbezogen und der Idealform entsprechend gesteckt.